Das #NoAm15-Making-of
Wir sind 90 Tage durch die Vereinigten Staaten und Kanada gereist und haben das in 14 Blogposts festgehalten. Bis auf den letzten Eintrag zu Milwaukee und Chicago habe ich alle Beiträge von unterwegs geschrieben und produziert. Heute möchte ich ein paar Worte dazu verlieren, welche Hilfsmittel ich dazu verwendet habe.
Wir hatten auf der Reise keinen Laptop und keine Kamera dabei. Ersteres war aus Gewichts-, Platz- und Sicherheitsgründen eine ziemlich klare Entscheidung.
Über die Kamera habe ich länger nachgedacht. Musste aber feststellen, dass meine vor ein paar Jahren für 500 Euro angeschaffte Systemkamera schlechtere Fotos macht als mein Telefon, für das ich vor einem halben Jahr gut die Hälfte ausgegeben habe. Fast alle Bilder und Videos im Blog sind also mit meinem One Plus One fotografiert, ein kleiner Teil mit Michis Fairphone. Die Qualität der OPO-Fotos hat uns immer wieder begeistert. Das Fairphone macht auch ordentliche Bilder, vor allem war dessen Dual-SIM-Funktion aber sehr praktisch.
Aus den insgesamt etwa 3000 Bildern haben wir für jeden Beitrag gemeinsam eine Auswahl getroffen. Zur Bearbeitung haben wir mit der App Photoshop Express gute Erfahrungen gemacht. Web-kompatible Dateigrößen liefert der images easy resizer. Ist zwar grottenschlecht übersetzt – aus „save“ wurde nicht speichern, sondern sparen – aber macht den Job. Videos haben wir in der Regel nur geschnitten, mit VidTrim Pro. In Einzelfällen habe ich vorher mit KineMaster den Ton bearbeitet.
Das wertvollste Teil in unserem Werkzeugkasten allerdings war keine App, sondern etwas sehr handfestes: der Gorillapod, ein sehr flexibles Stativ der Firma Joby.
Die Textarbeit begann ganz altmodisch-analog mit einem handschriftlichen Tagebuch, reingeschrieben in ein türkisfarbenes Notizbuch. Mit Michi habe ich dann den groben Inhalt der Blogposts geplant und auf meinem Handy angefangen zu schreiben. Am Ende Nach ein paar Einträgen Von Anfang an habe ich mich sehr nach einer vernünftigen Tastatur gesehnt.
Es gibt eine WordPress-App, mit der ich aber nicht klar gekommen bin. Die Textentwürfe habe ich in Google Docs geschrieben un anschließend über den Browser alles in meinem WordPress-Backend zusammengebastelt.
Um was berichten zu können, muss man natürlich erstmal die Reise selbst organisieren. Zur Navigation waren uns die Karten und Stadtpläne von MAPS.ME eine große Hilfe. Die basiert auf OpenStreetMap-Daten und ermöglicht im Gegensatz zu Google Maps einen Offline-Zugriff auf die Karten. Anfangs haben wir Foursquare viel benutzt, um gute Cafés und Veggie-freundliche Restaurants zu finden. Irgendwann kam dann ein Update, seither kamen wir damit nicht mehr so gut zurecht. Grundlegende Infos zu den Orten nahm ich meistens aus der Wikipedia, deren App auch eine Offline-Funktion hat.
Insgesamt hat sich seit meiner ersten großen Backpacking-Tour, 2008/09 durch Neuseeland, technologisch sehr viel geändert. Aus Nokia-Handy, Kleinkamera, dickem Reiseführer und der ständigen Suche nach Internetcafés wurde Smartphone mit zwei Handvoll passender Apps und die ständige Suche nach WLAN. Diese Änderungen in der Technik haben auch Auswirkungen auf die Reise selbst. Der Rucksack ist leichter, vieles ist einfacher, manches vielleicht langweiliger geworden.