Dieses Wochenende haben wir die erste Lieferung von „Etepetete“ bekommen. Das ist eine Münchner Gemüse-Lieferkiste mit einer Besonderheit: Rein kommt nur Gemüse, dass nicht norm-gerecht ist und daher nicht in den regulären Handel kam. Das können zum Beispiel zweibeinige Karotten sein, zu große Kartoffeln oder Paprika, die sich nicht zwischen rot und grün entscheiden konnten. Die legendäre krumme Gurke war in der ersten Lieferung nicht dabei, aber das kommt bestimmt noch.
Etepetete ist ein Projekt dreier Mitt-Zwanziger, die das Gemüse bei Bio-Bauern und -Gärtnern im Münchner Umland einsammeln. Die Zusammenstellung ist jede Woche anders und erst bekannt, wenn man zu Hause die Kiste aufmacht. Gut fanden wir bei der ersten Fuhre, das auch viel länger haltbares Zeug dabei war: Kohl, Zwiebeln, Kartoffeln. So muss man die vollen fünf Kilo nicht in ein paar Tagen verarbeiten. Bis auf die optischen Macken war die Ware makellos. Die Etepetete-Kiste kann wöchentlich oder alle zwei, drei oder vier Wochen bestellt werden.
Die Kiste kostet 19,90 Euro, also im Schnitt vier Euro pro Kilo. Ob das ein guter Preis ist, hängt von der Zusammenstellung ab. Andere Gemüsekisten-Anbieter geben das Gesamtgewicht einer Box nicht an, da ist kein Vergleich schwierig. Beim Rewe-Lieferdienst kosten beispielsweise Bio-Paprika 7,48 pro Kilo, Kartoffeln oder Zwiebeln etwa sind deutlich billiger als vier Euro. Bei Rewe kommen noch Liefergebühren zwischen drei und fünf Euro dazu, dafür kann man sich seine Lieferung frei zusammenstellen. Wobei dieses Überraschungselement auch spannend ist. Und Sachen wie Mangold oder Pastinaken, beides in unserer ersten Kiste drin, haben die Discounter und Supermärkte meistens gar nicht im Sortiment.
- Eine andere, etwas aufregendere Methode zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist das Containern.
Ninjutsu sagt:
Hallo Christian,
Das ist ja echt ne coole Sache. Und ich denke, dass da 4 Euro pro Kilo Biogemüse echt in Ordnung sind.
Was ich echt nicht verstehe, ist wieso heute alles „hübsch“ sein muss. Wieso können die Leute nicht auch einfach Gemüse kaufen, welches nicht der Norm entspricht.
Ich denke da sind Menschen einfach zu verwöhnt und wissen den Wert von Lebensmitteln gar nicht mehr zu schätzen. Das ist echt schade!
Liebe Grüße
Nina
05. November 2015 — 10:40