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Lac de Constance

Herrlich, wieder unterwegs zu sein. Ich dachte immer, das von Augsburg aus nächstgelegene Meer sei die Adria, bei Venedig oder so. Völlig verkehrt, das nächste Meer liegt nur zwei Zugstunden entfernt und trägt den wunderbaren Namen Lac de Constance, zu deutsch Bodensee. Keine Wolke am Himmel, das azurblaue Wasser mit Segelbooten übersät und an jeder Ecke ein Eiscafé, mehr maritimes Flair geht nicht. Dazu am Horizont die schweizer Berge!

Einzig die Mentalität der lokalen Behörden wirkt bisweilen eher preußisch als mediterran. Im österreichischen Ort Hard zieren Schilder das Seeufer: „Baden verboten“. Ein Stück weiter: „Lagern und Baden verboten“. Das Schild „Sprechen und Lachen untersagt“ finden wir nicht, da gab es wohl Lieferschwierigkeiten. Immerhin, der Voralberger hat eine ausgeprägte anarchistische Ader, er lagert und badet unbekümmert.

Man ist international aufgestellt am Lago di Costanza. Die Bodensee-Schiffahrts-Gesellschaft macht ihre Durchsagen zweisprachig und weist in schönstem Bajuwaren-Englisch auf die nächste Verbindung „to Bregenz in Oaschtria“ hin. Dort leistet man sich mit der Seebühne eine imposante, ins Wasser gebaute Open-Air-Location für Opern und Musicals. Punkrock würde da sicher auch funktionieren.

Das ist hier keine arme Gegend, das macht sich bemerkbar. Teure Häuser, teure Yachten, teures Blech dominieren das Bild. Egal: Dank großzügiger, frei zugänglicher Parks am Seeufer braucht es nicht mehr als eine Badehose und vielleicht ein gutes Buch, um sich unter alten Laubbäumen wie der reichste Mensch zu fühlen.

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Lac de Constance

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