Es gehört zu den Annehmlichkeiten des funktionentheoretischen Schlaraffenlandes, daß der Satz von Bolzano-Weierstraß für Folgen holomorpher Funktionen und kompakte Konvergenz doch richtig ist.
Klaus Jänich – Funktionentheorie
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Es gehört zu den Annehmlichkeiten des funktionentheoretischen Schlaraffenlandes, daß der Satz von Bolzano-Weierstraß für Folgen holomorpher Funktionen und kompakte Konvergenz doch richtig ist.
Klaus Jänich – Funktionentheorie
Mein Bekanntenkreis lässt sich in zwei Glaubensgemeinschaften einteilen: Vegetarier und Fleischfanatiker (wobei Letztere die deutlich größere Gruppe darstellen). Ich kenne fast ausschließlich Menschen, die entweder jedes Stückchen Schinken von ihrer Pizza pulen oder aber ein Gericht, das nicht mindestens 200 Gramm Tier enthält, als völlig ungenießbar ansehen.
Über Risiken und Nebenwirkungen des Fleischkonsums wurde in den letzten Jahren zur Genüge aufgeklärt. Es gibt zahlreiche medizinische, ökologische und ethische Argumente gegen den Verzehr von Schnitzel und Schweinsbratwürsten. Fast alle großen Lebensmittelskandale der letzten Jahre betrafen tierische Produkte. Bücher wie Tiere Essen wurden zu Bestsellern.
Das alles hat in der Breite nicht zu einem bewussteren Fleischkonsum geführt, im Gegenteil. Vegetarier wurden zwar in ihrem Weltbild bestärkt, es sind wahrscheinlich auch ein paar mehr geworden. Insgesamt nimmt die Fleischproduktion jedoch zu und erreichte 2011 mit 8,2 Millionen Tonnen in Deutschland einen neuen Höchststand. Grillen erfreut sich als abendfüllende Freizeitbeschäftigung größter Beliebtheit. Der Zeitschriftenmarkt wurde um das Magazin BEEF! bereichert.
Ich selbst esse Fleisch. Ich mag zwischendurch ein gutes Lammsteak, einen ordentlichen Hamburger, Spaghetti Bolognese. Ich versuche, aus oben genannten Gründen, meinen Fleischkonsum einzuschränken. Und ein bisschen darauf zu achten, wo das Fleisch herkommt. Wie gut mir das gelingt, ist eine andere Sache. Aber darum geht es nicht.
Jedes Mal, wenn ich ein vegetarisches Gericht bestelle, werde ich gefragt, „ob ich denn gar kein Fleisch esse“. Ich trage nicht den Stempel „Vegetarier“, also nimmt man an, dass ich zu jeder Mahlzeit ein halbes Rind verspeisen müsste, alles andere sorgt für Verwirrung. Vollzeitvegetarier müssen sich noch einiges mehr anhören. In machen Kreisen sorgt es schon für Diskussionen, etwa in einer Kantine überhaupt vegetarische Speisen anzubieten. Es gibt natürlich auch militante Tierschützer, wobei die zumindest mir im Alltag seltener begegnen.
Woher kommt dieser Fanatismus? Wann kommen wir zu einem rationalen, reflektierten, entspannten Umgang mit dem Essen von Tieren? Wo sich einfach jeder ein paar Gedanken macht und dann isst, was er für richtig hält, und andere essen lässt, was sie für richtig halten?
[anderswo geschrieben, gerade wieder gefunden]
Taubertal 2011. Drei Tage Bombenwetter, am Sonntag Nachmittag musste dann natürlich das große Gewitter kommen, sonst wärs ja kein Festival gewesen. Die Konzertwiese verwandelt sich in die größte Sumpflandschaft Mitteleuropas. Wir stehen ziemlich weit hinten, als neben uns ein blaues aufblasbares Planschbecken auftaucht und ein paar Jungs mit Riesengaudi reinspringen – nass und dreckig waren sie ja eh schon. Zwei Songs später trägt jemand das Teil ganz vorne im Circlepit spazieren, dann holen es die Subways zu sich auf die Bühne und irgendwann setzt sich Frontmann Billy in das Planschbecken und lässt sich darin durch die Menge tragen.
„Dieses geistig-körperliche Versumpfen, dieses Fettwerden unten und oben, ist es das, wofür wir leben?“
Andreas Altmann – Im Land der Regenbogenschlange
Ich hatte gestern die Gelegenheit, im Rahmen einer Führung das Projekt „Grandhotel Cosmopolis“ im Augsburger Domviertel näher kennen zu lernen. Die Einrichtung möchte an die Tradition der Grandhotels im 19. Jahrhundert anknüpfen und eine Begegnug von Fremden und Einheimischen unter einem Dach ermöglichen. Das siebenstöckige Gebäude, ein ehemaliges Altenheim, soll später eine Flüchtlingsunterkunft, ein Hostel, Künsterateliers, eine Bar und ein Restaurant beherbergen. Ein ehrenamtliches Team steckt irre viel Engagement und Know-How in das Haus. Ich war beeindruckt!